Reproduktionsmedizin – Glossar und Begriffe einfach erklärt
Anamnese
Die medizinische Vorgeschichte des Patienten. Dazu gehören unter anderem alle bisherigen Erkrankungen und Operationen oder auch die Zyklus-Anamnese, also der Ablauf der Blutung in der Vergangenheit.
Amenorrhoe
Wenn nach Vollendung des sechzehnten Lebensjahres noch keine Regelblutung aufgetreten ist (primäre Amenorrhoe) oder wenn die Regelblutung für mehr als drei Monate ausgeblieben ist (sekundäre Amenorrhoe).
Ursachen können Störungen im Hormonhaushalt, Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse, bestimmte genetische Erkrankungen sowie starke psychische und/oder körperliche Belastungen sein.
Andrologie
Die Wissenschaft von Störungen der männlichen Fruchtbarkeit.
ART
Assisted Reproduction Techniques. Unter diesem Begriff werden alle medizinischen Verfahren der assistierten Befruchtung (z. B. IVF, IVF/ICSI) zusammengefasst.
Aspermie
Medizinischer Fachbegriff für das Fehlen eines Ejakulates trotz des Auftretens eines Orgasmus.
Assisted hatching
Mit dem assisted hatching („Schlüpfhilfe“) soll dem heranwachsenden Embryo das Verlassen der ihn umgebenden Hülle („Zona pellucida“) erleichtert werden und so die Chance für eine Einnistung in der Gebärmutter erhöht werden.
Azoospermie
Bezeichnet das völlige Fehlen von Spermien (Samenzellen) in einer Ejakulatprobe.
Bauchspiegelung
Mit einem kleinen Schnitt im Bereich des Bauchnabels wird eine spezielle Kamera in den Bauch eingeführt, um die inneren Organe zu betrachten. Mit Farbstoff kann dann auch die Eileiterdurchgängigkeit überprüft werden. Der Eingriff wird in Narkose durchgeführt.
Befruchtung
Die erfolgreiche Verschmelzung von Samenzelle und Eizelle.
Chlamydien
Eine besondere Art von Bakterien, die häufig die Geschlechtsorgane befällt und dort für chronische Entzündungen verantwortlich sein kann.
Downregulation
Aus dem Englischen abgeleitet von down (= herunter) und regulation (= Regulierung). Medikamentöse Entkopplung der Hirnanhangdrüse vom Zyklusgeschehen, um ein vorzeitiges Auslösen des Eisprungs im Behandlungszyklus zu vermeiden.
Dysmenorrhoe
Krampfartige Schmerzen bei der Monatsblutung mit allgemeinem Krankheitsgefühl. Ursache können anatomische (z. B. Myome oder Polypen in der Gebärmutter), hormonelle sowie psychische Faktoren sein.
Dyspareunie
Medizinischer Fachbegriff für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Ursache können organische (Entzündungen, Infektionen, Endometriose) und/oder psychische (Lustlosigkeit, geringe Erregung) Erkrankungen sein.
Eierstöcke (Ovarien)
Zweifach angelegte, pflaumengroße Organe der Frau, in denen befruchtungsfähige Eizellen produziert werden. Die Eierstöcke bilden die Hormone Östrogen und Gestagen (gestatio = Schwangerschaft, gen = erzeugen).
Eileiter
Röhrenförmige Kanäle, die von der Gebärmutter wegführen und in fingerähnlichen Auswüchsen, genannt Fimbriae, an den Eierstöcken enden. Die Befruchtung findet in den Eileitern statt.
Eisprung (Ovulation)
Die Eizelle verlässt den Eierstock und gelangt normalerweise in den Eileiter.
Embryo
Nach der Befruchtung einer Ei- durch eine Samenzelle teilt sich diese und wird von da an „Embryo“ genannt. Diese Bezeichnung wird bis zum Ende des dritten Schwangerschaftsmonats beibehalten. Danach spricht man von einem Fetus oder Fötus.
Embryotransfer
Auch mit ET abgekürzt. Rückgabe des Embryos nach IVF oder IVF/ICSI mit Hilfe eines kleinen Schlauches. Der Transfer ist schmerzfrei und findet ohne Narkose statt.
Endometriose
Griechisch zusammengesetztes Wort: endo = innen, metra = Gebärmutter. Wucherungen von versprengten Gebärmutter-Schleimhautzellen im Bauchraum. Führt häufig zu Periodenbeschwerden und Unfruchtbarkeit.
Endometrium
Gebärmutterschleimhaut
Farnkrautphänomen
Eine lichtmikroskopisch beobachtbare Veränderung des Zervikalschleims vor dem Eisprung. Durch die Wirkung von Östrogen ändert sich die Viskosität des Schleims. Er nimmt mehr Wasser auf, wird dadurch dünnflüssiger und besonders leicht für Spermien durchdringbar. Der auf einen Objektträger aufgetragene und getrocknete Schleim bildet ein dem Farnkraut ähnliches Kristallisationsmuster.
Follikel
Flüssigkeitsgefüllte Eibläschen, in denen sich die Eizellen befinden. Die Follikel reifen in den Eierstöcken.
Follikelpunktion
Ultraschallüberwachte Eizellentnahme mittels einer Hohlnadel durch die Scheide. In der Regel ist eine kurze Narkose erforderlich.
Gelbkörper
Auch Corpus luteum genannt. Entsteht aus den Resten des Follikels nach dem Eisprung und bildet die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen in der zweiten Zyklushälfte (der Einnistungsphase).
Gonaden
Drüsen, in denen die Fortpflanzungszellen produziert werden (bei der Frau die Eierstöcke und beim Mann die Hoden).
Habituelle Aborte
Man spricht von habituellen Aborten (wiederholte Fehlgeburten) oder wiederholten Spontanaborten (WSA), wenn mehrere aufeinanderfolgende spontane Fehlgeburten aufgetreten sind. Die Ursachen können genetisch (z.B. elterliche Chromosomenauffälligkeiten), anatomisch (z.B. Gebärmutterfehlbildungen), hormonell (z.B. Hyperprolaktinämie, Schilddrüsenfunktionsstörung, Gelbkörperschwäche), angeboren oder infektiös (Chlamydien, Toxoplasmen) bedingt sein.
Hirnanhangsdrüse
Auch Hypophyse genannt: Organ an der Schädelbasis, mit dem Gehirn verbunden. Es produziert eine Vielzahl von Hormonen, mit denen zahlreiche andere Organe gesteuert werden, unter anderem die Eierstock- und Hodenfunktion und die Schilddrüsen- und Nebenierenfunktion.
Hodenbiopsie
Gewebsentnahme aus dem Hoden.
Idiopathische Sterilität
Es lässt sich weder bei der Frau noch beim Mann eine eindeutige Erklärung der Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch finden.
Implantation
Einnistung - z.B. des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut.
Insemination
Auch IUI (intrauterine Insemination) genannt. Die Spermien werden nach einer entsprechenden Aufbereitung des Ejakulats in die Gebärmutter gespritzt.
IVF
In vitro - lateinisch: in einem Glas. Bei der In-vitro-Fertilisation werden nach hormoneller Stimulation Eizellen im Rahmen einer Punktion aus den Eierstöcken entnommen. Es folgt eine Befruchtung außerhalb des Körpers – deshalb in vitro/im Reagenzglas, durch die Spermien. Die so befruchteten Zellen werden einige Tage später als Embryonen zurück in die Gebärmutter transferiert.
ICSI
Bei sehr schlechter Spermienqualität wird in Verbindung mit der IVF eine Mikroinjektion (ICSI = Intracytoplasmatische Spermieninjektion) als Methode der Wahl zur Befruchtung der Eizellen notwendig. In die durch Punktion entnommenen Eizellen wird mittels einer feinen Injektionspipette je ein einzelnes Spermium platziert (injiziert).
Kryokonservierung
Eine überzählige Zahl von Eizellen aus einem Stimulationszyklus kann kryokonserviert (tiefgefroren) werden. So kann zu einem späteren Zeitpunkt die Stimulation sowie die Eizellpunktion entfallen. Wir bieten auch die Möglichkeit des Einfrierens von Spermien und z. B. Hodengewebe oder Eierstockgewebe an.
Lutealphasensupport
Die Lutealphase ist die Zeit, während der vom Körper Progesteron produziert wird. Eine Unterstützung der Lutealphase ist dann notwendig, wenn zu wenig körpereigenes Progesteron gebildet wird.
Myome
Bei Myomen handelt es sich um gutartige Geschwulste des Muskelgewebes der Gebärmutter. Diese können an den unterschiedlichsten Stellen der Gebärmutter auftreten und Zyklusstörungen verursachen. Myome können die Ursache für unerfüllten Kinderwunsch sowie das Auftreten von Fehlgeburten sein.
OAT–Syndrom
OAT steht für Oligo-Astheno-Teratozoospermie und bedeutet, dass zu wenig, zu gering bewegliche und vermehrt fehlgeformte Spermien im Ejakulat nachweisbar sind. Dabei kann die Ursache in der Spermienbildung oder im Spermientransport in den Samenwegen liegen. Der Grund dafür kann eine Fehllage des Hodens, das Auftreten von Krampfadern im Hoden (Varikozelen), eine genetische Störung (z. B. Klinefelter-Syndrom), eine hormonelle Störung oder Infektion (z.B. Z.n. Mumpsorchitis) sein. Auch durch Chemo- und/oder Strahlentherapie kann es zur Ausbildung eines OAT-Syndroms kommen.
Oozyte
Weibliche Keimzelle
Ovulation
Eisprung
Ovulationsinduktion
Bezeichnet das Auslösen des Eisprungs. Durch Hormon- und Ultraschallkontrolle wird der optimale Zeitpunkt für das Auslösen des Eisprungs (erfolgt durch eine gezielte Hormoninjektion) ermittelt.
Polyzystisches Ovar (PCO)
Aus dem Griechischen abgeleitet von kytis = Blase und poly = zahlreich. Eierstock mit vielen kleinen Zysten, meist in Verbindung mit erhöhten männlichen Hormonen.
PCT
Ist die Abkürzung für Postcoitaltest. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung des Gebärmutterhalskanalschleims auf das Vorhandensein von Spermien zum Zeitpunkt des Eisprungs, die Anzahl und Beweglichkeit der Spermien wird untersucht.
PKD
Polkörperdiagnostik
Eine spezielle Chromosomenanalyse an den Eizellen. Sollte eine künstliche Befruchtung mit Entnahme von Eizellen und Befruchtung im Reagenzglas geplant sein, so können die Eizellen in Hinblick auf Chromosomenfehlverteilungen untersucht werden.
Sterilitat
Wenn sich bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr über ein Jahr keine Schwangerschaft einstellt, gehen die Mediziner von einer Unfruchtbarkeit (Sterilität) aus. Diese muss allerdings nicht endgültig sein und lässt sich häufig mit modernen Verfahren der Kinderwunschmedizin überwinden.
Spermium
Männliche Keimzelle
TESE
Testikuläre Spermienextraktion. Verfahren zur Gewinnung von Samenzellen aus dem Hodengewebe.
Überstimulationssyndrom
Seltene Komplikation nach Stimulation der Eierstöcke durch Hormonbehandlung: Stark vergrößerte Eierstöcke mit Wasseransammlungen im Bauch.
Zygote
Von einer Zygote spricht man nach der Verschmelzung des genetischen Materials von einer Eizelle und von einem Spermium während der Befruchtung.
Zyklusmonitoring
Überwachung der Follikel- und Eizellreifung mittels Ultraschall und Hormonbestimmungen.
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