IVF-Behandlungsschritte
1. Förderung der Eizellreifung
Für die In Vitro Fertilisation ist es erforderlich, durch eine kontrollierte Überstimulation die Reifung von mehreren Follikeln zu erzielen. Durch die Stimulation erhöhen wir die Chancen, mehrere Eizellen zu gewinnen, erfolgreich zu befruchten, und damit auch ein bis drei Embryonen zu übertragen.
Bewährt hat sich die Stimulation mit gentechnisch hergestelltem FSH oder einem HMG-Präparat. Die Stimulation beginnt am zweiten oder dritten Zyklustag mit Injektionen dieser Hormone. Um einen vorzeitigen Eisprung zu verhindern, wird die FSH - oder HMG- Stimulation mit einem GnRH-Analogon oder einem GnRH-Antagonisten kombiniert. Der Beginn der GnRH-Analogongabe liegt entweder bereits in der zweiten Hälfte des Vorzyklus (long protocol) oder er beginnt mit der Stimulation (short protocol) bzw. beim GnRH-Antagonistenprotokoll während der FSH- oder HMG- Stimulation.
2. Kontrolle der Eizellreifung
Zu Beginn der Behandlung wird per Ultraschall evtl. in Kombination mit zusätzlichen Hormonbestimmungen untersucht, ob die Voraussetzungen für die Stimulationsbehandlung erfüllt sind. Die heranwachsenden Follikel kontrollieren wir während der Stimulationsbehandlung – ebenfalls per Ultraschall.
3. Auslösen des Eisprungs
Durch die Gabe von GnRH -Agonisten oder GnRH-Antagonisten wird verhindert, dass der Eisprung spontan einsetzt und die Eizellen verloren gehen. Zur Vorbereitung der Eizellentnahme für die In Vitro Fertilisation wird der Eisprung durch HCG-Injektion (an Stelle des natürlichen LH) ausgelöst. …
Zur Entscheidungsfindung dienen sowohl der Hormonspiegel, die Dicke der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) und die Anzahl der Follikel mit optimaler Größe (ca. 20 mm). Ca. 40 Stunden später würde eine spontane Ovulation eintreten, d.h. die Eizellen würden für die weitere Behandlung verlorengehen. Deshalb entnehmen wir geplant die Eizellen nach ca. 36 Stunden aus dem Follikel (Punktion).
4. Eizellgewinnung
Die Follikel werden unter Ultraschallsicht von der Scheide aus punktiert. Es ist zwar nicht unbedingt eine Narkose erforderlich, jedoch wird Eingriff unter Narkose als deutlich weniger traumatisch empfunden, und es können auch bei schwierigen Punktionsverhältnissen ausreichend Eizellen gewonnen werden. …
Bei komplikationslosem Verlauf können Sie trotz Vollnarkose noch am selben Tag nach Hause.
5. Samengewinnung
Wichtig ist, daß der Samen nach der Eizellgewinnung möglichst bald und möglichst keimfrei vorliegt. Der Samen kann auch zu Hause gewonnen werden, muß jedoch innerhalb einer Stunde in unser Labor gebracht werden. …
Sodann werden die Samenzellen im Labor gereinigt und durch spezielle Aufbereitungsmethoden konzentriert (Swim-up-Methode).
Bei besonders eingeschränkten Spermabefunden sind andere Aufbereitungsvmethoden und natürlich die ICSI möglich.
6. Befruchtung der Eizellen
Befruchtung der Einzellen und Heranwachsen der Embryonen
IVF
Das kurz nach der Eizellgewinnung vom Partner der Patientin abgegebene Sperma wird im Labor aufbereitet und dieses etwa 3 bis 4 Stunden nach der Eizellgewinnung mit den Eizellen in der Kulturflüssigkeit vereint. …
Für die konventionelle In Vitro Fertilisation sind pro Eizelle ca. 100.000 bewegliche Spermien erforderlich.
Die Ei- und Samenzellen bleiben gemeinsam ungefähr 18 Stunden in einem Wärmeschrank bei 37°C. Nach dieser Zeit wird geprüft, ob es zum Eindringen von Spermien in die Eizelle und zu einer Befruchtung gekommen ist (Imprägnation). Während der weiteren Inkubation im Wärmeschrank teilen sich die befruchteten Eizellen, die gewünschte Anzahl von Embryonen wird anschließend in die Gebärmutter übertragen. Überzählige imprägnierte Eizellen können eingefroren und zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden.
ICSI
Ist die Samenqulität für eine IVF nich gut genug so wird eine ICSI (Intracytoplasmatische Spermieninjektion) durchgeführt. Bei dieser Methode wird ein Spermium gezielt ausgewählt und direkt in die Eizelle injiziert.
7. Übertragung der Embryonen
Ist im Kulturmedium mindestens ein vitaler Embryo herangereift, kann dieser bis fünf Tage nach Eizellentnahme übertragen werden. Sie erhalten dazu einen Termin in der Klinik.
Der Embryo oder die Embryonenen werden mit einem dünnen Katheter unter Ultraschallkontrolle direkt in die Gebärmutterhöhle übertragen. Diese Übertragung (Embryotransfer) ist im allgemeinen schmerzlos, sie geschieht in der Klinik auf einem Untersuchungsstuhl.
Wenn Ihr Mann beim Embryotransfer dabei sein möchte, ist er uns sehr willkommen.
Während der darauffolgenden zwei Wochen ist eine normale körperliche Belastung empfehlenswert, an Medikamenten erhalten Sie im wesentlichen Gestagene, die eine mögliche Einnistung unterstützen. Nach zwei Wochen erhalten Sie einen Termin zur ersten Blutentnahme zum Schwangerschaftstest.
Verhalten nach dem Embryotransfer
Denken Sie bitte während der Behandlung daran, für ausreichende Schlafphasen und eine gesunde Ernährung zu sorgen. Achten Sie besonders auf eine vitamin- und eiweißreiche Kost. Empfehlenswert ist die Einahme bzw. Zufuhr von 800 µg Folsäure und 150 µg Jodid pro Tag. Bitte trinken Sie ausreichend ( z.B. Mineralwasser ) und vermeiden Sie bitte unbedingt Nicotin- und Alkoholgenuß.
Ganz wichtig ist eine möglichst positive und hoffnungsvolle Grundeinstellung sowie eine harmonische Lebensgestaltung.
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